Am Samstag steigt in Wuppertal im Stadion am Zoo ein absolutes Traditionsduell: Der WSV trifft auf Rot-Weiß Oberhausen (3. August, 14 Uhr). Beide Mannschaften haben im Sommer einen Umbruch erlebt und weisen zahlreiche Neuzugänge sowie neue Cheftrainer vor. Wuppertal gelang im ersten Saisonspiel ein 1:1 Unentschieden gegen Türkspor Dortmund, Oberhausen musste sich der Gladbacher U23 mit 2:4 geschlagen geben.
Das Aufeinandertreffen zwischen dem WSV und dem RWO weckt beim neuen Wuppertal-Trainer René Klingbeil Nostalgie. „So ein Derby ist immer was Besonderes. Ich habe selbst noch gegen Rot-Weiß Oberhausen in der zweiten Liga gespielt. Das war zwar eine andere Zeit, aber es ist ein klangvoller Name“, erinnert sich der 43-Jährige.
Für einen seiner Schützlinge ist das Duell ebenfalls besonders: Oguzhan Kefkir ist erst in diesem Sommer von Oberhausen nach Wuppertal gewechselt. Vergangene Woche erzielte er in Dortmund sein erstes Saisontor per Traumfreistoß.
Nun will er seinem Ex-Verein wehtun. Kefkir sagt: „Ich bin auf jeden Fall heiß auf das Spiel gegen den alten Verein. Wobei ich nur ein Jahr bei Oberhausen gespielt habe, deswegen habe ich nicht so eine emotionale Bindung wie zum Beispiel zu Rot-Weiss Essen. Trotzdem freue ich mich darauf und möchte das Spiel natürlich für uns entscheiden.“
Er blickt ungern auf sein kurzes Intermezzo bei Oberhausen zurück. „Darüber rede ich nicht so gerne. Es war keine schöne Zeit. Privat und mit Verletzungen – deswegen war es kein Jahr, auf das ich gerne zurückblicke.“
Für seinen Trainer Klingbeil ist es normal, dass im ersten Saisonspiel gegen Türkspor Dortmund noch nicht alles perfekt lief. Er bezeichnet das Unentschieden als Punktgewinn, wäre nun gegen Oberhausen auch mit einem dreckigen Sieg einverstanden: „Auch wenn wir 1:0 gewinnen sollten und es sieht nicht so gut aus, wird der Trainer damit zufrieden sein. Am Ende des Tages ist es ein Ergebnissport.“
Klingbeil sieht in RWO einen Gegner, der sich in einer ähnlichen Situation befinde wie Wuppertal: „Sie haben dasselbe Los wie wir. Sie sind eine junge Mannschaft, gespickt mit ein paar Älteren, ähnlich wie bei uns. Sie haben einen neuen Trainer, sie sind ehrgeizig, genauso wie wir.“
Dabei hebt er den 37-jährigen Moritz Stoppelkamp hervor, der am vergangenen Spieltag gegen Gladbach sehenswert treffen konnte. „Der hat seinen dritten, vierten, fünften Frühling. Ich war sehr beeindruckt von seiner körperlichen Fitness.“
Der WSV-Coach verweist auf den schönen Distanztreffer des Routiniers vom letzten Wochenende. Des Weiteren lobt er: „Oberhausen ist eine sehr flexible Mannschaft. Sie sind temporeich auf den Außenbahnen, haben gute Eins-gegen-Eins-Spieler.“
Zum Verbesserungspotenzial seiner eigenen Mannschaft erklärt Klingbeil: „Der Weg ist das Ziel. Das ist ein langer Weg, der wird auch mal steinig sein, aber man konnte schon Vieles erkennen. Spielerisch sind wir in der Lage, noch besser zu agieren. Wir sind auch in der Lage, noch besser gegen den Ball zu arbeiten. Aber das sind Nuancen. Wir arbeiten jetzt seit fünf Wochen zusammen, wenn wir in drei Monaten wieder sprechen, glaube ich, dass man noch mehr erkennt.“